Vermischtes

Wirtschaftsforscher: Steuerparadiese gefährden Stabilität der Euro-Zone

GDN - Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, sieht in Steuerparadiesen wie Zypern eine Bedrohung für die Stabilität der Euro-Zone. Daher halte er es auch für problematisch, im Zusammenhang mit Staaten von einem Geschäftsmodell zu sprechen.
"Ein Staat ist kein Unternehmen, das Gewinn erzielen muss, sondern er muss nach gesamtwirtschaftlichen Zielen streben", sagte Horn "Handelsblatt-Online". "Dazu gehört auch die Stabilität des Euro-Raums, und die verträgt auf Dauer keine Politik, die einen Trittbrettfahreransatz verfolgt." Daher könne es auf Dauer keine Steuerparadiese gleich für welchen Sektor innerhalb des Euro-Raums geben. "Jede Strukturpolitik, die auf Steuer- oder Regulierungsvorteilen beruht, sollte von vornherein vermieden werden", sagte Horn weiter. "Das schließt nicht aus, dass Zypern auch in Zukunft ein gesuchter Bankenplatz ist; nämlich dann wenn zypriotische Banken leistungsfähiger wären als andere." In welchem Sektor aber eine Volkswirtschaft ihre Stärken und Schwächen entwickle, sei "weniger eine Frage der Wirtschaftspolitik als die unternehmerischer Entscheidungen unter Unsicherheit".
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