Technik

Studie lobt deutsche Forschung zur Künstlichen Intelligenz

Zwei Männer surfen im Internet
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die deutsche Forschung ist laut einer neuen Studie für den weltweiten Wettlauf in der Künstlichen Intelligenz (KI) gut gerüstet. In der Arbeit der Nationalen Akademie der Technikwissenschaften Acatech steht, die Bundesrepublik sei international in der Spitzengruppe – mit nur kleinem Abstand zu den USA, berichtet das "Handelsblatt".
Auch Europa insgesamt stehe gut da, sagte Acatech-Mitglied Wolfgang Wahlster, scheidender Chef des Deutschen Forschungsinstituts für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Wirtschaftszeitung. Das zeige der jüngste Index für Artificial Intelligence (AI) in den USA: "Danach liegt Europa mit 28 Prozent der Veröffentlichungen bei Top-Publikationen an der Spitze, China folgt mit 25 Prozent auf dem 2. Platz und die USA sind auf 17 Prozent der Veröffentlichungen zurück gefallen", sagte Wahlster dem "Handelsblatt". "Statt sich auf fragwürdige Analysen von amerikanischen Unternehmensberatern zu stützen, sollte man sich besser auf das Urteil von Spitzenwissenschaftlern der KI verlassen." Wahlster zufolge hätten bislang mehr deutsche als chinesische KI-Wissenschaftler die höchste Auszeichnung für Forscher, den Fellowstatus der Association for the Advancement of Artificial Intelligence (AAAI), erhalten. Allerdings brauche Deutschland für das maschinelle Lernen, das für die hiesige Wirtschaft zentral ist, riesige Datenmengen. "In den USA und China sammeln Unternehmen jede Menge personenbezogener Daten. Das passiert in Europa nur sehr beschränkt und ist aus datenethischer Sicht auch verständlich", so Wahlster. "Aber deutsche Unternehmen haben ein fantastisches Reservoir an digitalen Maschinendaten – mehr als jedes andere Land, da die modernsten Produktionsmaschinen hier entwickelt und gebaut werden." Ein Problem ist der Acatech-Studie zufolge die ausreichende Versorgung mit KI-Experten. Derzeit gebe es in ganz Deutschland gerade mal 150 Professoren für KI, so Wahlster, "deshalb müssen wir zusätzliche aus dem Ausland anheuern". Aktuell stünden die Chancen dafür gut, denn "in den USA ist die Grundlagenförderung unter Trump weiter eingebrochen – dort werden in der Informatik nur noch zehn Prozent aller Forschungsaufträge bewilligt. Wir haben diverse Anfragen von deutschen KI-Forschern, die nun wieder zurückkommen wollen". Zudem gebe es in Mittel- und Osteuropa hervorragende Experten, die Deutschland anlocken könne.
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