Technik

Deutsche IBM-Chefin für Telearbeit und gegen Frauenquote

GDN - Martina Koederitz, Deutschlandchefin des IT-Konzerns IBM, befürwortet weiterhin ausdrücklich Telearbeit und flexible Jobmodelle: "Als Chefin ist es mir relativ egal, wo, wie und wann genau meine Mitarbeiter arbeiten - solange die Arbeit gut gemacht wird", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagausgabe). Koederitz widerspricht damit Yahoo-Chefin Marissa Mayer, die Heimarbeit für unproduktiv hält und in ihrem Konzern von Juni an verboten hat.
Koederitz dagegen betont die Vorteile flexibler Arbeitseinteilung: Die Mitarbeiter könnten ihre "Lebenszeit sehr selbstständig gestalten, mit Blick auf Familie und Freizeit, aber etwa auch, wenn es um die Pflege von Angehörigen geht". Sie selbst nutze die Freiheiten ebenfalls, sagt die Topmanagerin: "Ich nehme meine Arbeit mit dem Laptop oder iPad mit nach Hause." Zur Debatte um feste Frauenquoten in Unternehmensführungen sagte Koederitz: "Ich persönlich glaube nicht, dass die Quote das Problem löst." Es gehe vielmehr darum, den richtigen Nachwuchs zu gewinnen: "Wir sehen Talente gewissermaßen völlig geschlechtsneutral. Wir wollen die Besten im Job haben." Die Computerwelt sei schon lange kein rein technisches Feld mehr, so die 49-Jährige: "Wir sind eine Lösungsbranche geworden, es geht um Beratung, Projektentwicklung und Kreativität. Es ist entscheidend, die Herausforderung des Kunden zu verstehen und das können Frauen und Männer." Die Schwäbin Koederitz ist seit Mai 2011 Vorsitzende der Geschäftsführung von IBM Deutschland. Bei IBM sei das nichts Besonderes, sagt sie: Der Konzern habe "eine Geschichte der Diversität". Bereits 1943 gab es in der US-Zenrale die erste Vizepräsidentin, die heutige Gesamtkonzernchefin ist mit Virginia Rometty ebenfalls eine Frau.
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