Politik

Vor Islamkonferenz: NRW-Integrationsminister kritisiert Friedrich

GDN - Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) vor der heutigen Islamkonferenz kritisiert. "Minister Friedrich hat schwerpunktmäßig auf die Extremismus-Bekämpfung gesetzt", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstagausgabe).
"Aber bei allem Respekt: Die Deutsche Islamkonferenz ist keine Konferenz zu Fragen der inneren Sicherheit. Es geht um die Wahrnehmung von Bedürfnissen einer wachsenden religiösen Minderheit in Deutschland. Wenn man immer nur die Minderheit der Extremisten thematisiert, darf man sich nicht wundern, wenn die Menschen den Islam insgesamt als bedrohlich empfinden." Friedrich habe es außerdem versäumt, eine echte gemeinsame Aussprache über die bisherigen Ergebnisse der Arbeit auf die Tagesordnung zu setzen und die Bundesländer früher und umfassender etwa über Fragen zur Islamophobie zu informieren. Der SPD-Politiker betonte: "Wenn man Extremismus unter Muslimen thematisiert, dann muss man aber auch die Gefahr, die durch Rechtsextreme gegenüber Muslimen ausgeht, thematisieren." Dies geschehe nicht. Schneider ist seit Juli 2010 der Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.
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