Finanzen

Loewe-Chef Harsch will Pensionsverpflichtungen loswerden

GDN - Der Elektronikhersteller Loewe hat am Dienstag Antrag auf Gläubigerschutz nach dem Schutzschirmverfahren beantragt, da das Unternehmen zusätzliches Kapital für die laufende Produktion benötigt, und sich seiner Altlasten wie Pensionsrückstellungen entledigen will. Das erklärte Loewe-Vorstandschef Matthias Harsch gegenüber der "Welt": "Wir haben höheren Finanzbedarf, da wir die Produktion der neuen Modelle für das Weihnachtsgeschäft angehen müssen."
Harsch wies darauf hin, dass Loewe aktuell keineswegs zahlungsunfähig ist: "Das Schutzschirmverfahren lässt nur zahlungsfähige Unternehmen zu. Wir sahen uns zur Abgabe des Antrags gezwungen, um potentiellen Schaden vom Unternehmen abzuwenden: Die Umsatzentwicklung im Fernsehermarkt in den vergangenen Monaten war katastrophal." Harsch sucht seit dem Frühjahr nach einem LCD-Panelhersteller, der ihm die begehrten Panele günstiger abgibt. "Dieses Sanierungskonzept bleibt unberührt", erklärt Harsch im Gespräch mit der Welt. "In unseren Verhandlungen mit einem strategischen Partner sind wir bereits weit gediehen" Die Suche nach einem neuen Geldgeber jedoch fält Harsch bedeutend schwerer: "Bei den Gesprächen mussten wir feststellen, dass im Unternehmen noch zu viele Altlasten vorhanden sind." Dazu zählen laut Harsch etwa Pensionsrückstellungen in Höhe von 40 Millionen Euro sowie langfristige Verbindlichkeiten. "In unseren Verhandlungen mussten wir feststellen: Solche Verpflichtungen will kein Investor gleich zum Einstieg bedienen. Er will in die Zukunft investieren. Dank des Schutzschirmverfahrens können wir uns nun dieser Altlasten entledigen. Damit erhöht sich die Attraktivität Loewes massiv." Doch auch das Schutzschirmverfahren gibt Harsch nicht ewig Zeit: "Wir haben mehr Zeit als die im Gesetz zitierten drei Monate, da wir bereits eine Strategie haben. Doch uns ist klar: Das ist eine endliche Geschichte."
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