Politik

Wählen mit 16?

Was hält die Jugend davon

GDN - Das Wählen mit 16 Jahren ist und bleibt ein "beliebtes" Thema in der Politik. Doch was sagen Politiker und vor allem die betroffenen Jugendlichen dazu? Sind die Jugendlichen heutzutage noch politikinteressiert?
Vor rund 40 Jahren wollte er es wahr haben. "Mehr Demokratie wagen", so Bundeskanzler Willy Brandt 1969 in seiner Regierungserklärung. Er wollte das Wahlalter von 21 auf 18 herunterschrauben und so für mehr Freiheit der Jugend sorgen. Bald darauf am 9. Juni 1972 wurde es in die Tat umgesetzt, das aktive Wahlalter wurde abgesenkt auf 18 Jahre. Keine drei Jahre später wurde auch die Volljährigkeit von 21 auf 18 herabgesetzt.
Jetzt steht es neu zur Diskussion. Das Wahlrecht 16 in Deutschland steht zur Debatte. Erst 1996 wurde es als erstes in kommunaler Ebene in Niedersachsen eingeführt. Heute sind es sogar sechs Bundesländer, darunter Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und natürlich Sachsen-Anhalt. Doch Bremen ist allen noch einen Schritt voraus; in dem Stadtstaat ist es für die Jugendlichen ab 16 Jahren sogar möglich, in der Landesebene, das heißt für ihr Bundesland, zu wählen. Die Politiker sehen als wichtigstes Argument ab 16 wählen zu können, dass sich die Jugend mehr für Politik interessiert und sich möglichst früh an der Politik beteiligt. Die größte Bremse für das Wählen ab 16 ist unsere derzeitige schwarzgelbe Regierung.
"Jugendliche seien in diesem Alter noch nicht in der Lage, die komplexen Zusammenhänge der politischen Arbeit zu verstehen, könnten die Rechtsfolgen ihrer Handlungen nicht abschätzen und seien anfälliger für den Einfluss von Extremisten", so die öffentliche Meinung der schwarzgelben Regierung zu diesem Thema. Vor allem Die Linke, Bündnis90/Die Grünen und Teile der SPD setzen sich für die Herabsetzung des Wahlalters bei Kommunal-, Landtags-, Bundes- und sogar Europawahlen ein. Doch vielen geht das alles zu langsam, selbst auf kommunaler Ebene geht es nur langsam voran, das Ziel umzusetzen und auf Bundesebene regt die Regierung keinen Finger dafür. Doch auch die Meinung des jüngeren Volkes ist wichtig, warum auch nicht in der Politik?
Doch was meint die Jugend dazu?? "Ich bin dagegen, weil es für mich jetzt noch nichts nutzt und mit 16 Jahren werde ich mich auch nicht sonderlich für Politik interessieren. Ich würde nicht gehen" sagt Celine (15). Robert (16) ist für das Wählen ab 16, weil so die Meinungen und Interessen der Jugendlichen besser vertreten werden können. "Ich bin dagegen, weil manche 16 Jährige einfach nicht wissen wen bzw. was sie überhaupt wählen sollen. Teilweise haben sie gar keine Ahnung von Politik" meint Carolin (15).
"Es wäre nicht klug, schon ab 16 wählen zu lassen, weil erstens die Meisten keine Lust dazu haben und zweitens keine Ahnung haben, was sie wählen und was dies letztendlich bedeutet." meint Tobias Brüggemann (18) dazu. Die Mehrheit der Jugend ist eindeutig dagegen, sie vertreten die Meinung der schwarzgelben Regierung zwar nicht direkt, aber befürworten damit die Ansichten der Regierung.
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