Kultur

Sofia Coppola: "Heute geht es nur noch darum, berühmt zu sein"

GDN - Die Regisseurin Sofia Coppola hat sich für ihren jüngsten Film "The Bling Ring" mit der sich wandelnden Kultur Jugendlicher in Hollywood beschäftigt. "Mich hat interessiert, wie sich die Vorstellung davon, was es bedeutet, berühmt zu sein, verändert hat. Als ich jung war, ging es darum, etwas Spannendes zu machen, wofür man dann auch berühmt sein kann. Heute geht es nur noch darum, berühmt zu sein", so die 42-Jährige im "Zeit-Magazin".
Sie vermisse die Unschuld, in der ihre Generation aufgewachsen sei, sagt Coppola. Nach ihrem Film "Marie Antoinette" habe sie eine Zeit lang in Paris gelebt. "Ich hatte also eine lange Pause von Amerika. Als ich dann zurück nach Los Angeles kam, bin ich richtig erschrocken. Ich habe plötzlich gemerkt, dass eine ganze Generation in einer Kultur aufwächst, die geprägt ist von Klatschmagazinen, Promi-Internetseiten wie TMZ und Sozialen Netzwerken wie Facebook. Und überall in der Stadt waren auf Plakatwänden Menschen wie Paris Hilton zu sehen, die für nichts anderes berühmt waren als dafür, berühmt zu sein." Sie hat selbst zwei kleine Töchter, die sechsjährige Romy und die dreijährige Cosima. "Meine Kinder wachsen in diese Trashkultur-Welt hinein, damit muss ich zurechtkommen. Ich werde versuchen, auf sie aufzupassen. Mir gefällt einfach nicht, dass sich Mädchen heutzutage im Stil von Prostituierten anziehen und dass das auch noch zunehmend akzeptiert wird." Sie habe sich gefragt, wie prägend das sei, wenn man so aufwächst, wenn man die Welt auf diese Weise kennenlerne. "Wir hatten nicht mal einen Fernseher zu Hause", sagt sie. Sofias Vater Francis Ford Coppola ist einer der berühmtesten lebenden Filmregisseure, seine Werke "Der Pate" und "Apocalypse Now" sind Klassiker des Hollywoodkinos. Die Schauspieler Nicolas Cage und Jason Schwartzman sind Sofias Cousins. Sie selbst hatte bereits sehr früh ihre erste Filmrolle, als Baby in einer Taufszene des Paten.
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