Finanzen

Weidmann begrüßt Veröffentlichung der EZB-Protokolle

GDN - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich für mehr Transparenz der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgesprochen. "Ich würde es begrüßen, wenn wir zeitnah nach den geldpolitischen Sitzungen des EZB-Rats Protokolle veröffentlichen würden, aus denen die wesentlichen Argumentationsstränge unserer Diskussion und die Beweggründe unserer Entscheidungen hervorgehen", sagte der oberste deutsche Währungshüter dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
Mehr Transparenz würde dazu beitragen, die Entscheidungen der Notenbank besser nachvollziehen zu können, erklärte er. "Insofern wäre es ein weiterer Schritt, unsere Kommunikation zu verbessern", sagte Weidmann, der dem Rat der EZB angehört. Bislang werden die Protokolle der EZB 30 Jahre unter Verschluss gehalten. Für eine deutlich zeitnähere Veröffentlichung hatte sich Mitte Juli EZB-Chefvolkswirt und -Direktoriumsmitglied Peter Praet ausgesprochen. Nachdem sich zu Beginn dieser Woche zwei weitere Direktoriumsmitglieder, Benoît Coeuré und Jörg Asmussen, in einem gemeinsamen Interview ebenfalls für eine frühere Veröffentlichung der Protokolle ausgesprochen hatten, stellte sich am Mittwoch EZB-Chef Mario Draghi hinter den Vorschlag. Er halte das für einen notwendigen nächsten Schritt, sagte der Italiener. Draghi kündigte an, dass das EZB-Direktorium dem EZB-Rat einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten werde.
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