Politik

Obamas Sieg scheidet die Investoren

Obamas Sieg


Amerika freut sich über Obama (Quelle: Simone Mayer)
GDN - Manche Investoren fürchten nun mehr Regulierung, manche erwarten eine Geldschwemme, international überwiegt Erleichterung. Die Finanzmärkte richten sich auf eine neue Amtszeit von US-Präsident Barack Obama ein.
US-Aktienfutures und den Dollar lagen Mittwochfrüh im Minus, die Kurse der amerikanischen Staatsanleihen zogen dagegen an.

Angst vor Regulierung

An der Wall Street galt der republikanische Herausforderer Mitt Romney als wirtschaftsfreundlicher. "Das bedeutet, dass wir mehr davon bekommen werden, was wir bisher hatten: langsames Wachstum und mehr Regulierung - und das ist für die Wirtschaft nicht förderlich", sagte Bob Gelfond von MQS Asset Management in New York. Händlern zufolge hofft der Markt, dass der Wahlsieger das Problem der sogenannten "Fiskalklippe" rasch angehen werde.
Sollten sich Demokraten und Republikaner im Haushaltsstreit nicht bald einigen, drohen zum Jahreswechsel automatische Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in immensem Umfang, die die US-Wirtschaft in die Rezession stürzen könnten.
Bernanke-Bleiben gutes Zeichen

Doch manche Marktexperten sehen in Obamas Wiederwahl auch Vorteile. Anlagestratege Michael Jones von Riverfront Investment Group unterstrich, dass unter Obama Notenbank-Chef Ben Bernanke wohl im Amt bleiben und für eine weiterhin lockere Geldpolitik sorgen werde. Die Anleger seien gespalten. "Ich denke die Märkte werden sagen: Wir hatten noch nie so viel Angst vor der Fiskalklippe - und ist es nicht gut, dass wir für absehbarer Zeit Bernanke in der Fed haben", äußerte Jones.
Romney hatte für den Fall eines Wahlsiegs angekündigt, Bernanke zu ersetzen. Die Futures auf den US-Aktienindex S&P 500 notierten rund ein Prozent schwächer. Der Dollar geriet deutlich unter Druck, der Euro zog an auf 1,2860 Dollar.

Internationale Börsen eher erleichtert

In Asien zeigten sich die Börsen erleichtert, dass die befürchtete Hängepartie wohl ausbleiben dürfte und sich ein Wahlsieger herausschälte. In Tokio notierte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,1 Prozent höher auf knapp 8985 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index tendierte 0,2 Prozent im Plus auf 746 Punkten. Der MSCI-Index für Aktien aus dem Asien-Pazifik-Raum mit Ausnahme Japans gewann 0,6 Prozent.
Auch die Leitbörsen in Europa haben am Mittwoch im frühen Handel positive auf die Wiederwahl Obamas reagiert und einheitlich mit Gewinnen tendiert. "Sicherheit ist an den Märkten willkommen, und da ist es gut, dass es recht klar danach aussieht, dass Obama die Wahl für sich entschieden hat", sagte ein Börsianer. "Der anstehende Führungswechsel in China als weltweit zweitgrößter Volkswirtschaft ist nun das nächste Thema, das in den kommenden Tagen dominieren wird."
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