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Dopingopfer Trömer: Gedopte sind keine Ausnahme

GDN - Uwe Trömer, anerkanntes Dopingopfer und Vorstandsmitglied im Dopingopfer Hilfeverein DOH, zeigt sich wenig überrascht vom Ergebnis einer Studie über Doping in Deutschland. "Spätestens jetzt sollten alle aufhören, sich die Augen zu verkleistern und zu sagen, Gedopte seien Ausnahmen", sagte Trömer der "Welt am Sonntag".
Das Ausmaß, ergänzte der ehemalige Radsportler, wundere ihn nicht. "Wir wissen ja schon seit Jahren, dass natürlich auch in Westdeutschland Doping angewandt worden ist. Was mich aber eher wundert ist, wie mit dieser Art Aufarbeitung umgegangen wird. Es wurden extra Wissenschaftler beauftragt, ein System zu enthüllen - und nun werden sie geblockt bei ihrer Veröffentlichung. Das ist aus meiner Sicht absolut scheinheilig. Bis hierhin und nicht weiter? Das geht aus meiner Sicht so nicht." Anlass für die Reaktionen ist die Studie "Doping in Deutschland" der Berliner Humboldt-Universität (HU), wonach in Westdeutschland systematisch und staatlich gefördert gedopt wurde. Christian Schenk, ehemaliger Zehnkämpfer und Olympiasieger 1988 in Seoul, sagte der "Welt am Sonntag": "Die Polarisierung Ost kontra West ist jetzt beendet. Jetzt zeigt sich deutlich, dass der Sport auf beiden Seiten politisch benutzt wurde." Schenk hält es für wichtig, "dass derlei Dinge aufgezeigt und vermeintliche Stars womöglich entzaubert werden, um den Hochleistungssport wieder glaubhafter zu machen. Anders geht es nicht."
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