Finanzen

Gesamtmetall kritisiert EZB

EZB
(Quelle: dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der scheidende Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser hat die Europäische Zentralbank (EZB) scharf kritisiert. Man sehe die Rolle der EZB inzwischen kritisch, sagte Kannegiesser der "Welt".
"Geldwertstabilität steht nicht mehr an erster Stelle, auch nicht die politische Unabhängigkeit." Das scheine schleichend aufgeweicht zu werden, klagte Kannegiesser, der zwölf Jahre an der Spitze der Metallarbeitgeber stand. "Mit dem sympathischen Herrn Draghi haben wir womöglich den Bock zum Gärtner gemacht", fügte er hinzu. Kritik übte er auch an der EU-Kommission. "Wir wollen ein Europa haben, was nach den Ordnungsgrundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft funktioniert", sagte Kannegiesser. Das sei keine Selbstverständlichkeit. "Manche Technokraten in Brüssel scheinen gar nicht zu wissen, was das ist." Die Euro-Krise hänge wie ein Damoklesschwert über den deutschen Unternehmen. "Investitionen in weiten Teilen Europas sind so gut wie tot." Wie es mit der europäischen Integration und mit der gemeinsamen Währung weiter gehe, "ist für uns lebenswichtig", betonte Kannegiesser.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.