Sport
DOSB-Ehrenpräsident von Richthofen für ein Anti-Doping-Gesetz
GDN -
Manfred von Richthofen, Ehrenpräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), fordert ein Anti-Doping-Gesetz in Deutschland. Arzneimittelgesetz sowie Nationale und Welt-Anti-Dopingagentur reichten inzwischen nicht mehr zur Dopingbekämpfung aus, sagte von Richthofen im Interview mit dem ZDF-Magazin "Frontal 21" (Sendung am Dienstagabend).
Er habe in dieser Frage seine Meinung geändert. Der Staat verfüge durch rechtsstaatliche Mittel über ganz andere Durchgriffsmöglichkeiten, erklärte von Richthofen weiter. Die Unabhängigkeit der Sportverbände werde seines Erachtens dadurch nicht angetastet, weil in einem kriminellen Bereich der Staat um Hilfe gebeten werde. Die bayerische Justizministerin Beate Merk machte sich gegenüber "Frontal 21" ebenfalls stark für ein Anti-Doping-Gesetz. Zugleich kritisierte sie die Haltung der Sportverbände, die sich bislang massiv dagegen gewehrt hätten. Das Argument, die Sportgerichtsbarkeit werde durch ein Anti-Doping-Gesetz gefährdet beziehungsweise ganz ausgebremst, sei nicht nachvollziehbar. Ganz im Gegenteil unterstütze und ergänze die staatliche Justiz die sportliche Gerichtsbarkeit, betonte Merk. Die finanzielle Ausstattung der Nationalen Dopingagentur ist nach Ansicht der Sportsprecherin der Grünen im Bundestag, Viola von Cramon, unzureichend. Da der Bund der größte Unterstützer des Spitzensports sei, sieht sie ihn in der Pflicht, die gesetzlichen Aufgaben der Agentur finanziell zu unterstützen. Dies muss in ihren Augen sogar gesetzlich verankert werden.
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