Vermischtes

Werner Herzogs Dokumentation über die Todesstrafe

Blick in den Abgrund

GDN - Thema "Verbrechen und Todesstrafe". Das ZDF präsentiert die deutsche Fassung von "Tod in Texas" (“Into The Abyss“ im amerikanischen Original) als Free-TV-Premiere am Montag, 12. November 2012, 0.10 Uhr.
Im Mittelpunkt von Herzogs aufwühlender Filmarbeit steht der wegen dreifachen Mordes verurteilte Michael Perry. Nur acht Tage nach dem letzten Gespräch mit Herzog wird er in Huntsville, Texas, mit der Giftspritze hingerichtet. In langen Gesprächen mit ihm, seinem Komplizen Jason Burkett, den Angehörigen der Opfer und den Ermittlern erkundet der legendäre Filmemacher, warum Menschen zu Mördern werden und warum ein Staat töten lässt.
Herzog erlaubt den Zuschauern, wie er sagt, einen Blick in den Abgrund der menschlichen Seele. Zugleich lässt der Chor der Stimmen, den Herzog ohne verbindenden Kommentar zusammenkomponiert hat, einen Blick auf amerikanische Träume und Albträume zu, auf zerbrochene Familien und sinnlose Kriminalität. Obwohl Werner Herzog in seinem Film nicht explizit dazu Stellung nimmt, ist seine Arbeit doch ein Plädoyer gegen die Todesstrafe.
Die Dokumentation hatte ihre bei der Kritik hoch gelobte Weltpremiere 2011 auf dem Filmfestival von Toronto und anschließend auf dem Sundance Festival. Weitere internationale Filmfestivals, so die Berlinale 2012, nahmen die Produktion auf. "Into the Abyss" hat sich aus der Dokumentationsreihe "Death Row" entwickelt. Sie umfasst vier weitere Dokumentationen über zum Tode verurteilte Mörder, die Herzog für Investigation Discovery in den USA herstellte. Das ZDF produzierte gemeinsam mit ZDF Enterprises in Zusammenarbeit mit Werner Herzog die deutsche Fassung des Films.
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