Politik

Weidmann rechnet mit neuen Finanzhilfen für Griechenland

Flagge von Griechenland
(Quelle: Trine Juel, Lizenz: dts-news.de/cc-by)
GDN - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann rechnet mit weiteren finanziellen Hilfen für Griechenland. "Die Politik hat sich offenbar entschieden, Griechenland weiter zu finanzieren", sagte Weidmann der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
Eindringlich mahnte Weidmann Reformen an. "Die Hilfen haben nur dann Sinn, wenn Griechenland selbst genug tut. Das ist nicht nur für Griechenland ein ganz wichtiges Signal, sondern auch für die anderen Krisenstaaten." Der Reformdruck in Europa müsse aufrechterhalten bleiben. "Sonst bewegt sich kaum noch etwas und die Euro-Zone schlittert in eine Transferunion. Dann wäre die Stabilität der Währungsunion in Gefahr." Einen Schulden-Erlass der öffentlichen Hand lehnt der Bundesbank-Präsident ab. "Ein Schuldenschnitt allein löst kein Problem. Was hilft es, Athen Schulden zu erlassen, wenn das Land in zehn Jahren wieder am selben Punkt steht wie heute? Griechenland muss sich grundlegend reformieren." In jedem Fall gelte: "Die Notenbanken dürfen Griechenland die Schulden nicht erlassen, das käme einer verbotenen monetären Staatsfinanzierung gleich." Zu dem harten Reformprogramm in Athen sieht Weidmann keine Alternative. "Griechenland kommt um weitgehende Einschnitte nicht herum und ohne die umfangreichen Hilfen gingen die Einschnitte noch viel tiefer." Zur Zukunft des Euro sagte der Bundesbank-Präsident: "Den Euro wird es auch in zehn Jahren noch geben, da bin ich sicher. Ganz offenkundig besteht der politische Wille, den Euro-Raum als Ganzes zu erhalten."
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