Finanzen

ZEW fordert steuerliche Forschungsförderung

GDN - Die deutsche Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren zwar überraschend positiv entwickelt – es sei jedoch "keineswegs gewährleistet", dass sich diese Entwicklung fortsetze. Zu diesem Schluss kommen die leitenden Wissenschaftler des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in einem elfseitigen Papier, das "Handelsblatt"-Online exklusiv vorliegt.
Das Schreiben trägt den Titel "Herausforderungen für die deutsche Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Legislaturperiode 2013 bis 2017". Den größten Handlungsbedarf für die neue Bundesregierung sehen die ZEW-Wissenschaftler in puncto Innovationen: "Deutschland steht neuen Technologien oftmals zu skeptisch gegenüber", bemängelt ZEW-Präsident Clemens Fuest. Etwa die Hälfte der gesamten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten konzentrierten sich auf die größten Unternehmen und gut ein Drittel entfalle auf den Automobilsektor. Das Forschungsfeld müsse breiter werden, fordert Fuest. Um kleinen und mittelgroßen Unternehmen einen höheren Anreiz zu bieten, in Forschung und Entwicklung (FuE) zu investieren, sei die steuerliche Förderung geeignet. "Eine steuerliche FuE-Förderung ist für Unternehmen besser planbar als Projektförderung, bietet ihnen erheblich höhere inhaltliche Flexibilität, um ihre FuE-Projekte an Marktsignale anzupassen, und verschiebt gerade auch für nicht große Unternehmen die Rentabilitätsschwelle für FuE-Aktivitäten nach unten", heißt es in dem Papier. Das größte Risiko für die deutsche Wirtschaft sieht das ZEW aber weiter in der Krise im Euro-Raum. "Die Verschuldungskrise ist keineswegs überwunden", schreiben die Mannheimer Forscher.
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