Kultur

Bayerns Justizminister will Werke aus München öffentlich ausstellen

GDN - Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU) bietet dem Münchner Kunsthändlersohn eine "gütliche Einigung" an mit dem Ziel, einen Teil der Werke, die dieser in seiner Wohnung gehortet hatte, öffentlich auszustellen: "Man könnte zum Beispiel - jedenfalls für einen Teil der Bilder - an etwas im Sinne einer Stiftungslösung denken, mit der Kunstwerke, die offensichtlich von größtem kunsthistorischem Interesse sind, auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnten", sagte Bausback der "Welt am Sonntag". In einer gütlichen Einigung könnte "viel in den Blick genommen werden", auch die Berücksichtigung berechtigter Rückgabeforderungen oder die Frage, wie die Bilder nach Abschluss des Verfahrens sicher verwahrt werden können.
"Es wäre doch gut, wenn man eine Lösung fände, mit der alle Beteiligten leben können. Den Dialog sollte man in Ruhe zwischen den Beteiligten führen", sagte der CSU-Politiker, der erst wenige Wochen im Amt ist. Wie diese Stiftung aussehen soll, wollte der Justizminister nicht konkret sagen: "Da gibt es unterschiedliche vorstellbare Modelle." Die Kritik an der Rückgabe kann Bausback nachvollziehen: "Ich habe natürlich vollstes Verständnis für die Besorgnis des Zentralrats der Juden mit Blick auf mögliche Ansprüche von Menschen, denen ihr Eigentum im Zusammenhang mit Flucht und Verfolgung durch die nationalsozialistische Terrorherrschaft entzogen wurde. Ich sehe auch deshalb meine Aufgabe darin, auf eine einvernehmliche Lösung hinzuarbeiten." Deswegen wäre es gut, wenn ein vertrauensvolles Gespräch geführt werden könnte. Gleichzeitig betonte Bausback, dass eine gütliche Einigung nicht vor weiteren Ermittlungen schützen könne: "Das Ermittlungsverfahren muss davon natürlich getrennt werden. Ein `Kuhhandel`, Strafffreiheit gegen Bilder, ist in einem Rechtsstaat nicht darstellbar. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", sagte der CSU-Politiker. Als Ansprechpartner für den 80-Jährigen schlägt Bausback die ehemalige Ministerialdirektorin beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Ingeborg Berggreen-Merkel, vor, die bereits mit dem Fall befasst ist und bereits ihre Gesprächsbereitschaft erklärt hatte.
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