Politik

SPD und Grüne setzen bei CDU-Parteitag auf Befürworter der Homo-Ehe

Ein schwules Pärchen
(Quelle: dts Nachrichtenagentur)
GDN - Politiker von SPD und Grünen haben die Delegierten des heute beginnenden CDU-Bundesparteitags in Hannover aufgefordert, eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten zu unterstützen, die die steuerliche Gleichbehandlung homosexueller Partnerschaften beantragen will. "Ich drücke den Initiatoren des Antrags die Daumen", sagte der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, "Handelsblatt-Online".
Ihr Vorstoß sei verdienstvoll und gut. "Sollte der Antrag durchfallen, braucht sich die CDU über Großstadtkompetenz oder Modernität keine Gedanken mehr zu machen." Kahrs betonte, die SPD fordere die Öffnung der Ehe und die völlige Gleichstellung. Die steuerliche Gleichstellung sei ein erster Schritt. Daher sei es zu begrüßen, dass einige Christdemokraten das gegenseitige füreinander einstehen würdigen wollten. "Schlecht ist, dass Frau Merkel seit langem diese Position bekämpft." Ähnlich äußerte sich der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck. "Ich erwarte von der CDU, dass sie endlich damit aufhört, Homosexuelle wie Menschen zweiter Klasse zu behandeln", sagte Beck "Handelsblatt-Online". Mit Blick auf ablehnende Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer fügte er hinzu: "Ich lache mich kaputt, dass nun ausgerechnet Seehofer und Konsorten die heilige Ehe gegen die Homosexuellen verteidigen." Selten trete die "gesellschaftliche Doppelmoral" in der Union so deutlich zu Tage. Seehofer mit seinen "diversen" Kindern solle mal einem lesbischen Paar mit vier Kindern erklären, warum sie steuerrechtlich benachteiligt werden müssten, sagte Beck weiter. "Doch in der Union ist es immer noch schick, sich über die Lebensweise anderer zu erheben", kritisierte der Grünen-Politiker. Seehofer, der frühere CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg oder die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen Erika Steinbach (CDU) seien die moralischen Vorbilder der Konservativen. "Kein Wunder, dass niemand mehr der CDU ein ethisches Leitbild zutraut."
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