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Fußball WM: Deutschland holt sich den 4. Weltmeistertitel (1954-1974-1990-2014)

Erlöser Mario Götze


Deutschland ist Weltmeister (Quelle: Fifa / Getty Images)
Die Freude ist groß
(Quelle: Fifa / Getty Images)
GDN - Die deutsche Nationalmannschaft wurde seiner Favoritenrolle im WM Finale gerecht, dabei fing alles mit einer Hiobsbotschaft an. Sami Khedira verletze sich beim Aufwärmen, so war dann doch plötzlich alles anders.
Der Gladbacher Christoph Kramer erfuhr kurz vor dem Einlaufen von seinem ersten WM-Spiel von Beginn an. Somit blieb ihm so viel Zeit wie er bis dato WM-Atmosphäre am Spielfeld selbst erleben durfte, sagenhafte 12 Minuten. Ansonsten ließ Trainer Joachim Löw alles bei alten und schickte genau dieselben Spieler auf das Feld, welche zuvor bereits Brasilien und Frankreich aus der WM geschossen haben.
Erste Halbzeit
Wer dachte das, wie bei den meisten entscheidenden Spielen, die erste Halbzeit eher gemächlich über die Bühne gehen würde, der irrte sich gewaltig. Beide Mannschaften gaben von der ersten Spielminute vollen Körpereinsatz. Jedoch gab es nach knapp 15 Minuten Spielzeit den ersten Schock für die deutschen Fans, kein Tor der Argentinier war daran schuld, sondern eine Verletzung Kramers. Nach einem Zusammenprall mit argentinischen Abwehrspielers Ezequiel Garay, blieb der fünfmalige Nationalspieler erst einmal k.o. auf dem Rasen liegen, konnte jedoch nach kurzer Behandlung weiter spielen.
Christoph Kramer
Quelle: Fifa / Getty Images
Jedoch war dies nur von kurzer Dauer, so wurde Kramer, der noch immer leicht benommen wirkte, in der 31. Spielminute vom Feld genommen und für ihn kam André Schürrle ins Spiel. In der 21. Spielminute hätte es nach einer sehr riskanten Aktion von Toni Kroos, der Mittelfeldspieler köpfte den Ball Richtung Manuel Neuer, diesen Fehlpass konnte jedoch Higuain für sich nutzen und konnte so ungestört auf das Tor Neuers zulaufen, jedoch klappte der überhastete Abschluss nicht. Zehn Minuten später dann Freudenjubel der Argentinier, Higuain brachte den Ball doch noch ins Netz, zum Glück für die Deutschen stand dieser jedoch im Abseits.
In der 36. Minute hätte sich die Einwechslung von Schürrle schon fast als Goldgriff gezeigt, Müller legte bei einem Konter den Ball zurück an den Elfmeterpunkt, Schürrle schloss direkt ab, scheiterte jedoch an Sergio Romero. Die nächste große Chance für die deutsche Nationalelf gab es dann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, eine Ecke von Kroos landete auf dem Kopf des völlig freistehenden Höwedes, doch der traf aus sechs Metern nur den rechten Innenpfosten.

Somit endete die 1. Halbzeit mit 0:0
Zweite Halbzeit
Die Argentinier verstärkten ihre Offensive durch die Hereinnahme von Agüero und schon wankte die Abwehr der Deutschen abermals. In der 2. Minute der zweiten Halbzeit lief Messi allen davon, schoss den Ball jedoch knapp am Pfosten vorbei. In der 57. Minute dann der große Schrecken für die deutschen Fans. Manuel Neuer stoppte einen Angriff von Higuain mit einer waghalsigen Klärungsaktion an der Strafraumgrenze.
Gonzalo Higuain, Manuel Neuer
Quelle: Fifa / Getty Images
Gonzalo Higuain, Manuel Neuer
Quelle: Fifa / Getty Images
Gonzalo Higuain, Manuel Neuer
Quelle: Fifa / Getty Images
Neuer trifft zuerst mit der Faust den Ball, danach jedoch mit seinem Knie auch Higuain, für diese Aktion hätte es Elfmeter für Argentinien geben können. Die Entscheidung des Schiedsrichters Nicola Rizzoli sorgte jedoch für enorme Aufregung im argentinischen Team, dieser entschied auf einen Freistoß für Deutschland. Grundsätzlich sei zu erwähnen das der italienische Schiedsrichter, der vor Beginn des Spieles selbst noch meinte “Ich werde der Beste sein“, einige Vergehen nicht ahndete.
Ein beliebtes Angriffsziel der Argentinier war unter anderem Bastian Schweinsteiger.
Bastian Schweinsteiger
Quelle: Fifa / Getty Images
Die restlichen Minuten der 2. Halbzeit ging es dann ausgewogen hin und her, beide Mannschaften waren hochgefährlich und hoch intensiv bei der Sache, Torchancen gab es aber kaum noch. Außer in Minute da spielten die Deutschen wieder konsequent und zielgerichtet nach vorne, doch Kroos platzierte seinen Schuss nach Rückpass von Özil nur rechts neben das Tor. Somit stand es nach der regulären Spielzeit immer noch 0:0 und es ging in die Verlängerung.
Die Erlösung durch Mario Götze
Die Mannschaft von Trainer Löw hatte den besseren Start in der Verlängerung. Mario Götze, der kurz davor eingewechselt wurde, spielte das Leder zu Schürrle, doch dessen Direktschuss ging genau in die Arme des Keepers Romero. In der 97. Spielminute kam Rodrigo Palacio durch eine Unachtsamkeit Hummels an den Ball, dieser stand dann frei vor Neuer, lupfte den Ball jedoch über das Tor.
In der zweiten Hälfte der Verlängerung dann eine schwere Attacke von Agüero gegen Schweinsteiger, bei einem Kopfballduell schlug dieser das Jochbein Schweinsteigers, mit der Faust blutig. Dies wäre normal ein Platzverweis, für den bereits mit Gelb vorbelasteten Agüero zu ahnden gewesen, dies übersah der Referre Rizzoli jedoch.
Die deutsche Elf schlug jedoch auf dem fairen, sportlichen Weg zurück. So setze sich Schürrle in Minute 113. großartig auf der linken Seite durch, spielte den Ball auf Götze, der diesen technisch hervorragend mitnahm und ins lange Eck befördern konnte.

Danach machten die Agentinier zwar nochmals Druch, konnten aber die Abwehr, sowie Manuel Neuer nicht mehr in Verlegenheit bringen.
Mario Goetze 1:0
Quelle: Fifa / Getty Images
Mario Goetze 1:0
Quelle: Fifa / Getty Images
Mario Goetze 1:0
Quelle: Fifa / Getty Images
Deutschland ist Weltmeister
24 Jahre ist es her, das Deutschland Fußball-Weltmeister wurde doch nun hat es das Team rund um Trainer Joachim Löw geschafft sich den begehrten Pokal, sowie den 4. Stern auf dem Nationaltrikot, zu holen. Nach 1954, 1974 und 1990 war es ein historischer Triumph der Deutschen, denn es war der erste Erfolg einer europäischen Nation auf dem amerikanischen Kontinent.

Bastian Schweinsteiger und Julian Draxler
Quelle: Fifa / Getty Images
Die Weltmeister 2014
Quelle: Fifa / Getty Images
Die Weltmeister 2014
Quelle: Fifa / Getty Images
Das sagen die beiden Trainer nach dem Spiel:
Joachim Löw:
“Die Spieler sind über ihre Grenzen gegangen und haben so viel gegeben wie noch nie, um das mitzunehmen, was sie noch nie hatten. Es waren zehn Jahre harte Arbeit. Wir sind in dieser Zeit immer besser geworden. Das war einfach fällig. Für mich ist das auch ein toller Erfolg. Die Mannschaft war eine verschworene Einheit, die für den Titel gekämpft hat.“

Alejandro Sabella (Trainer Argentinien):
“Das Einzige, was ich sagen kann, ist: Gratulation an meine Mannschaft, die ein fantastisches Turnier gespielt hat. Und natürlich Glückwunsch an Deutschland. Sie haben eine großartige Mannschaft.“
Die Spieler selbst sagen das sie es selbst noch gar nicht glauben könnten und vermutlich Tage brauchen werden um diesen Erfolg zu realisieren.
Manuel Neuer meinte: “Ganz Deutschland ist Weltmeister! Es ist unglaublich! Die Mannschaft hat es super gemacht, nicht nur die Spieler, sondern auch das Team hinter dem Team. Irgendwann werden wir aufhören zu feiern, aber wir werden immer wieder mit einem Grinsen aufstehen.“
Damit hatte er gar nicht mal so unrecht, den nicht nur 74.738 Zuseher im ausverkauften Stadion, oder die Millionen Zuseher vor den Fernsehgeräten feierten mit, nein auch tausende von Fans bei den zahlreichen Public-Viewing in Deutschland, Österreich oder wo auch immer Fans der Deutschen zu finden waren.

Somit gehen spannende Tage der Fußball Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zu Ende, doch das Feiern wird wohl noch lange andauern.
Aufstellung - Statistiken
Deutschland:
Neuer/Bayern München (28 Jahre/52 Länderspiele) - Lahm/Bayern München (30/113), Jerome Boateng/Bayern München (25/46), Hummels/Borussia Dortmund (25/36), Höwedes/Schalke 04 (26/28) - Schweinsteiger/Bayern München (29/107), Kramer/Borussia Mönchengladbach (23/5) ab 31. Schürrle/FC Chelsea (23/39) - Thomas Müller/Bayern München (24/56), Toni Kroos/Bayern München (24/51), Özil/FC Arsenal (25/62) ab 120. Mertesacker/FC Arsenal (29/104) - Klose/Lazio Rom (36/137) ab 88. Götze/Bayern München (22/35). - Trainer: Löw
Argentinien:
Romero/AS Monaco (27 Jahre/54 Länderspiele) - Zabaleta/Manchester City (29/43), Demichelis/Manchester City (33/41), Garay/Benfica Lissabon (28/25), Rojo/Sporting Lissabon (24/28) - Biglia/Lazio Rom (28/26), Mascherano/FC Barcelona (30/105) - Perez/ Benfica Lissabon (28/11) ab 86. Gago (28/55), Messi/FC Barcelona (27/93), Lavezzi/Paris St. Germain (29/37) ab 46. Aguero/Manchester City (26/56) - Higuain/SSC Neapel (26/43) ab 78. Palacio/Inter Mailand (26/4). - Trainer: Sabella
Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)
Tor: 1:0 Götze (113.)
Zuschauer: 74.738 (ausverkauft)
Beste Spieler: Neuer, Boateng, Schweinsteiger - Romero, Garay
Gelbe Karten: Schweinsteiger, Höwedes - MAscherano, Aguero

Bester Spieler der WM: Lionel Messi, gefolgt von Thomas Müller und an dritter Stelle der Niederländer Arjen Robben.

Bester Keeper der WM: Manuel Neuer - Bekam zum Zeichen der Ehrung den Goldenen Handschuh verliehen.
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