Politik

Kritik in der SPD an Nominierung von Schröder-Köpf

GDN - Die Nominierung von Doris Schröder-Köpf zur Landtagskandidatin in Niedersachsen ruft in der hannoverschen SPD auch ein Jahr später noch Kritik hervor. Die unterlegene Kandidatin Sigrid Leuschner, die den Wahlkreis, in dem Schröder-Köpf nun antritt, seit 1994 vertritt, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", sie gehe davon aus, dass es im Vorfeld "Absprachen" gegeben habe.
Schröder-Köpf, die Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, hatte sich Anfang 2012 in einer Kampfabstimmung um die Kandidatur im Wahlkreis Hannover-Döhren gegen Leuschner durchgesetzt. Im Heimatortsverein der beiden Frauen, Döhren-Wülfel, hatten sich mehrere Delegierte überraschend für Schröder-Köpf entschieden, obwohl die Mehrheit in der Mitgliederversammlung sich vorher für Leuschner ausgesprochen hatte. Das hatte für Unmut in der SPD gesorgt. Uwe Reinhardt, ehemaliger Staatssekretär im SPD-geführten niedersächsischen Wissenschaftsministerium, sagte der Zeitung, der Vorfall zeige, dass manche in der SPD nur noch eine "Funktionärsclique mit angehängter zahlender Mitgliedschaft" sähen. Der frühere Landesleiter von Verdi in Niedersachsen, Wolfgang Denia, sprach von "beängstigendem Demokratieverlust". Man habe sich kurzerhand über alle Spielregeln hinweggesetzt und die Kandidatur "von hinten durch die kalte Küche inszeniert". Schröder-Köpf und die SPD Hannover wiesen die Vorwürfe zurück. Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands, Alptekin Kirci, nannte die Gerüchte "absoluten Nonsens". Schröder-Köpf sagte der Zeitung, von "Absprachen" habe sie keine Kenntnis. So sei das nun mal in einer Demokratie, die Partei habe sie aufgestellt. "Wir wollen ja Wahlen gewinnen", sagte sie der Zeitung.
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