Vermischtes

Nato richtet direkten Draht zum russischen Militär ein

GDN - Die Nato verfügt erstmals seit Ende des Kalten Krieges wieder über einen direkten Draht zum russischen Militär. "Die Nato und die russischen Militärbehörden unterhalten Kommunikationsverbindungen. Sowohl der Oberbefehlshaber für Europa als auch der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses haben die Erlaubnis, sich mit ihren russischen Kollegen in Verbindung zu setzen", teilte die Allianz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.) mit.
Die Kommunikationskanäle seien jederzeit offen und würden regelmäßig getestet, hieß es weiter. Die Nato machte keine Angaben dazu, wann das System aktiviert wurde. Aus einer nationalen Delegation erfuhr die F.A.S., dass der russischen Seite in der vergangenen Woche Kontakt-Nummern übermittelt worden seien. Der Vorgang wurde als "geheim" eingestuft. Er geht zurück auf eine Initiative des deutschen Außenministers Steinmeier. Dieser hatte im Dezember angeregt, angesichts der Spannungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise wieder eine regelmäßige Verbindung für Krisenfälle einzurichten. Hintergrund waren unter anderem vermehrte russische Flüge mit Langstreckenbombern, die nuklear bewaffnet werden können. Allein im vergangenen Jahr wurden russische Militärflugzeuge vierhundertmal von Nato-Piloten im europäischen Luftraum abgefangen, weil sie den Transponder ausgeschaltet hatten und sich nicht bei der Flugsicherung meldeten.
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