Finanzen

Deutsche Reifenbranche hofft auf Trendwende

GDN - Nach einem schlechten Reifenjahr 2012 setzen Hersteller und Händler auf eine Wende in diesem Jahr. "Für 2013 erwarte ich ein kleines Marktwachstum in Europa. Das gilt sowohl für Pkw- wie für Lkw-Reifen", sagte Continental-Vorstand Nikolai Setzer dem "Handelsblatt".
Setzer ist Chef der Reifensparte des Dax-Konzerns aus Hannover. Die konjunkturelle Flaute traf die Industrie vergangenes Jahr doppelt: Hersteller produzieren Reifen für das Ersatzgeschäft und für Neuwagen. Im ersten Halbjahr 2012 ging der Umsatz der Reifenhersteller im Inland um 1,7 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro zurück. Das zweite Halbjahr fiel noch schlechter aus: Insgesamt sank der Umsatz der Reifenindustrie 2012 um rund fünf Prozent, bestätigte der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) dem "Handelsblatt". Den Rückgang bremste der weltweite Export von Reifen etwas ab, der weniger stark fiel als der Absatz im Inland. Die Neuzulassungen von Autos sanken 2012 aufgrund der Schuldenkrise aber auch in der EU um mehr als sieben Prozent. Die Folge: "Der europäische Markt für Pkw-Reifen ist stark zurückgegangen", sagte Conti-Vorstand Setzer. Europas Marktführer profitiert allerdings vom Trend zu Premiumprodukten. Besonders bei Winterreifen sind die Kunden wählerisch, wodurch Conti Marktanteile gewinnt. Continental verkaufte 2012 erstmals mehr als 20 Millionen Winterreifen in Europa. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) zeigt sich für 2013 optimistisch: "Wir rechnen mit einem erhöhten Ersatzbedarf bei den Autos, die 2009 aufgrund der Abwrackprämie verkauft wurden", sagte BRV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler dem "Handelsblatt". Der Verkauf von Pkw-Reifen soll der BRV-Prognose zufolge 2013 um 5,4 Prozent steigen. "Der deutsche Markt würde dann wieder das Niveau von 2009 erreichen", so Drechsler. Im vergangenen Jahr sank der Verkauf von Autoreifen um 10,1 Prozent auf 44,3 Millionen. Damit erreichte der deutsche Markt 2012 nur knapp das Niveau von 2008.
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