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Blatter bezeichnet Darstellung Franz Beckenbauers als "absurd"

Sepp Blatter auf Fifa-Kongress 2015
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - In der Affäre um eine schwarze Kasse in Höhe von 6,7 Millionen Euro rund um die Vergabe der Fußball-WM 2006 widerspricht der suspendierte Fifa-Präsident Joseph Blatter der Darstellung Franz Beckenbauers. In einem Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" sagte Blatter, Beckenbauers Version sei "absurd".
Beckenbauer, der Präsident des deutschen WM-Organisationskomitees (WM-OK) gewesen war, hatte nach Enthüllung der schwarzen Kasse behauptet, die deutschen WM-Organisatoren hätten 6,7 Millionen Euro an die Fifa-Finanzkommission bezahlen müssen, um im Gegenzug von der Fifa eine Finanzierungshilfe für das Turnier in Höhe von 170 Millionen Euro zu bekommen. Auch Wolfgang Niersbach, der wegen der Ungereimtheiten um die Millionensumme als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurücktreten musste, hatte öffentlich betont, es habe diese Zahlung an die Fifa gegeben. Im "Spiegel" äußerte sich Blatter nun erstmals zu der Affäre um das deutsche Sommermärchen. Der Zuschuss des Weltverbandes an das deutsche WM-OK in Höhe von 170 Millionen Euro sei an "keinerlei Bedingungen durch die Fifa geknüpft" worden, sagte Blatter: "Geld zu bezahlen, um Geld zu bekommen? Nein. So was gibt es bei der Fifa nicht." Der DFB müsse "diesen Fall aufklären", sagte Blatter: "Da muss es doch Dokumente geben, was es mit dem Geld wirklich auf sich hat. Und wenn es beim DFB keine Dokumente mehr gibt, dann sollten die mal an die Fifa herantreten und das vernünftig aufarbeiten." Seine drohende lebenslange Sperre durch die Fifa-Ethikkommission wegen einer fragwürdigen Zwei-Millionen-Franken-Zahlung an Michel Platini will Blatter "selbstverständlich" vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne anfechten: "Ich bin der festen Überzeugung, dass die mich nicht bestrafen können." Blatter sagte dem "Spiegel", er hoffe, dass bei seiner Anhörung vor der rechtsprechenden Kammer der Fifa- Ethikkommission am 17. Dezember der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert die Verhandlung führe. "Sein Name steht auf der Ladung. Ich hoffe, dass er da ist. Dass er die Courage hat."
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