Vermischtes

Nato-Bericht: Einsatzbereitschaft afghanischer Armee fraglich

GDN - Die Nato rechnet mit einer massiven Verschlechterung der Sicherheitslage am Hindukusch. Die mit milliardenschweren internationalen Finanzhilfen aufgebauten afghanischen Streitkräfte (ANA) seien kaum einsatzbereit, warnen Militärs in einer Bilanz des Jahres 2015, berichtet der "Spiegel".
Insgesamt wird nur eine der insgesamt 101 Infanterie-Einheiten als "bereit für den Kampf" eingestuft. 38 Einheiten verzeichneten dagegen "massive Probleme". Zehn Bataillone mit je rund 600 Soldaten seien überhaupt nicht einsatzfähig. Besonders dramatisch sei die Lage im umkämpften Süden des Landes, wo die Taliban immer größere Gebiete unter ihre Kontrolle bringen. Von den 17 Bataillonen des 205. Korps der ANA, das in den Provinzen Kandahar und Zabul stationiert ist, seien zwölf nur eingeschränkt einsatzbereit. Hinzu kämen erhebliche Verluste der Truppe: Statistisch gesehen hat die ANA 2015 jeden Tag 22 Soldaten im Kampf verloren, eine Steigerung von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zusammen mit der hohen Zahl an Deserteuren verliere die Armee jedes Jahr ein Drittel ihrer Soldaten.
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