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Bericht: Computer- und Internetkriminalität zurückgegangen

Computer-Nutzer
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Computer- und Internetkriminalität in Deutschland ist zurückgegangen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS), über die die "Welt am Sonntag" (24. April 2016) berichtet, wurden bundesweit 70.068 Fälle im vergangenen Jahr polizeilich registriert.
Das ist ein Rückgang um 5,2 Prozent. Die PKS will Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) im Mai offiziell vorstellen. Bei einzelnen Delikten gab es aber auch Steigerungen. Hochkonjunktur hatte der Betrug mit gestohlenen Debitkarten, also Girocards (früher EC-Karte), mit der Täter per Lastschriftverfahren einkaufen gehen. Hier gab es einen Anstieg um 15 Prozent auf 18.487 Fälle. Der sogenannte Computerbetrug nahm um 5,6 Prozent auf 23.562 Fälle zu. Unter dem Delikt versteht man nach Paragraf 263a des Strafgesetzbuches Taten, durch die sich Kriminelle einen "Vermögensvorteil" verschaffen, indem sie EDV-Systeme manipulieren und gestohlene Daten verwenden. Auf anderen Feldern registrierte die Polizei zum Teil erhebliche Rückgänge. Mit 37,6 Prozent wurde bei der Computersabotage (3.537 Fälle) das größte Minus verzeichnet. Hierbei werden Datenverarbeitungsanlagen gekapert und Trojaner installiert. Bei dem Delikt "Ausspähen und Abfangen von Daten" wurden 9.629 Fälle registriert - minus 19 Prozent. Dazu gehören das Abzapfen von geschützten Netzwerkleitungen und das heimliche Mitlesen von Daten. Experten kritisieren, dass die Statistik nur einen Bruchteil der tatsächlichen Taten erfasst. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) schätzt, dass die Dunkelziffer etwa 90 Prozent beträgt. Der für IT zuständige BDK-Bundesvorstand Michael Marufke sagte der "Welt am Sonntag": "Das Dunkelfeld ist hoch: Es wird nur ein Bruchteil der Straftaten angezeigt. Und viele Geschädigte merken gar nicht, dass sie Opfer von Attacken geworden sind." Die Polizei sei nicht gut gerüstet: "Die Internetkriminalität ist für die Polizei immer noch ein relativ neues Phänomen, für das die Werkzeuge, Personal und wirksame Gesetze fehlen." Cybercrime-Ermittler hätten es deshalb schwer, rechtskräftige Beweise zu erheben und Täter zu überführen. Der Branchenverband Bitkom beurteilt die Statistik ebenfalls kritisch. "Für die erfolgreiche Bekämpfung von Cybercrime brauchen wir zuallererst ein realistisches Bild der Gefährdungslage und der Trends bei bestimmten Delikten", sagte Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder der "Welt am Sonntag". Viele Unternehmen scheuten sich, selbst schwerwiegende Vorfälle den Behörden zu melden, um ihre Reputation nicht zu gefährden: "Wer schweigt, spielt letztlich den Kriminellen in die Hände." Bitkom veranschlagt den Schaden für die Wirtschaft, den allein der Ausfall, der Diebstahl oder die Schädigung von IT-Systemen verursachen, auf 13 Milliarden Euro pro Jahr.
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