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LKA: Immer mehr Polizisten in NRW werden im Einsatz attackiert

Polizei im Karneval
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - In Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr fast 14.000 Polizisten im Einsatz beleidigt, bedroht oder körperlich attackiert worden: Damit sei die Zahl der Beamten, die Opfer von Übergriffen wurden, im Vergleich zu 2014 noch einmal um drei Prozent gestiegen, berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ, Montagsausgabe) unter Berufung auf das interne Lagebild 2015 des Landeskriminalamtes (LKA) hervor. Fast 80 Prozent der Angriffe auf Polizisten waren demnach sogenannte Widerstandshandlungen.
In 527 Fällen wurden Beamte verletzt, in 497 weiteren Fällen sogar schwer. Bei vier Attacken handelte es sich um versuchten Mord oder Totschlag. Zudem wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, da viele Polizisten von vornherein auf Anzeigen verzichten, weil sie kaum Chancen auf Ermittlung und Bestrafung der Täter sehen. "Die Respektlosigkeit, Aggressivität, ein fortschreitender Werteverfall und eine gesunkene Hemmschwelle haben ein unerträgliches Maß angenommen", sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Arnold Plickert, der WAZ. Fast ein Drittel der Tatverdächtigen seien Ausländer. Plickert forderte die rot-grüne Landesregierung auf, umgehend der Einführung von kleinen Schulterkameras (Bodycams) für die NRW-Polizei zuzustimmen. Andere Bundesländer hätten die Zahl der Attacken so deutlich reduzieren können, sagte Plickert. Zudem müsse NRW auf Bundesebene die Blockadehaltung gegen Gesetze zur konsequenteren Bestrafung von Angriffen auf Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften endlich aufgeben. GdP-Landeschef Plickert sieht die 45.000 NRW-Polizisten auch bei der Entschädigung schlechter gestellt als Kollegen in anderen Bundesländern. Gerichtlich zugesprochene Schmerzensgelder nach Übergriffen würden nicht ausgezahlt, wenn der Angreifer zahlungsunfähig sei. Andere Bundesländer streckten das Schmerzensgeld an die Beamten vor und versuchten ihrerseits, das Geld vom Schädiger wiederzuholen. "Auch hier zeigen andere Bundesländer und der Bund, wie es geht", kritisierte Plickert.
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