Vermischtes

Holocaust-Forscher: Mehr als 175.000 jüdische Opfer in Deutschland

Holocaust-Mahnmal in Berlin
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Das Bundesarchiv, welches die Einzelschicksale der Juden, die in Deutschland lebten und dem Holocaust zum Opfer fielen ermittelt, geht nach aktuellen Zahlen davon aus, dass es 175.191 jüdische Opfer des Holocausts zu beklagen gibt. Bislang gingen Forscher von 160.000 Ermordeten aus, wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.
Die Archivare werten Angaben von Forschern, Angehörigen und Initiativen wie dem Projekt "Stolpersteine" aus und recherchieren in Akten. Fast 90 Prozent der Getöteten starben demnach in Vernichtungslagern im Osten. Andere verloren ihr Leben auf dem Gebiet des Deutschen Reichs: Sie verübten Selbstmord, kamen in Gefängnissen oder in einem KZ oder bei der "Euthanasie" um. Die Datenbank erfasst alle Personen, die von den Nationalsozialisten als Juden angesehen wurden, sowie zum Judentum Konvertierte. Die Staatsangehörigkeit spielt keine Rolle, daher werden auch 10.000 polnische Opfer mitgezählt, die die Nazis 1938 aus dem "Dritten Reich" nach Polen abschoben und während des Krieges umbrachten. Juden in Deutschland hatten laut Bundesarchiv länger Gelegenheit, sich auf eine Emigration vorzubereiten als die jüdischen Gemeinden in den überfallenen Ländern, die daher vielfach höhere Verluste erlitten. In Griechenland überlebten nur 18 Prozent der jüdischen Bevölkerung, in Deutschland waren es 73 Prozent, schreibt Nicolai M. Zimmermann vom Bundesarchiv in der "Zeitschrift für Geschichtswissenschaft". Insgesamt fielen dem Holocaust rund sechs Millionen Menschen zum Opfer, darunter mindestens 1,5 Millionen Kinder.
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